VHI: Holzwerkstoffindustrie klagt über hohe Materialkosten






Das hohe Preisniveau bei Holz und Energie und der starke Preisanstieg bei den Chemierohstoffen sind für die Hersteller von Holzwerkstoffen weiterhin extreme Herausforderungen. Darauf weist der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. VHI (Gießen) hin. „Der Finanzbedarf für die notwendigen Rohstoffausgaben wächst Jahr für Jahr, wodurch die Ertragslage der  meisten Unternehmen auch für 2012 kaum besser als angespannt bezeichnet werden kann“, erläutert VHI-Geschäftsführer Dr. Peter Sauerwein.
Wie es in einer Pressemitteilung heißt, erreichten die Preise in vielen Rohstoff-Segmenten bereits Mitte 2011 Höchstmarken. Die Kostensteigerungsraten lagen zwischen 30 und 80 Prozent, eine Entlastung, so der VHI sei derzeit nicht in Sicht. „Die Unternehmen sehen im Augenblick  die enormen Teuerungsraten bei Energie und Rohstoffen als größtes Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung“, so Sauerwein. 
Nach den Rekordwerten von 2011 verharren alle Preisindices, die für die Holzwerkstoffindustrie maßgeblich sind, auf einem außergewöhnlichen Niveau. So ist der Holzpreis in Deutschland so hoch, wie in keinem anderen europäischen Land. Als Preistreiber wirkt weiterhin Energieholz. „Die Nachfrage nach diesem direkten Konkurrenzprodukt bleibt ungebrochen“, prognostiziert Sauerwein angesichts des Booms bei den Biomasseheizkraftwerken. Nach einer Studie von trend:research wird die Zahl der Biomasseheizkraftwerke von 255 (Anfang 2011) auf 400 im Jahr 2020 steigen. Zusätzlich bedroht die jüngste Entwicklung zur Biomassemitverbrennung in Kohlekraftwerken die Rohstoffbasis.
Auch die notwendigen chemischen Vorprodukte für Span-,  MDF- und OSB-Platten haben auf den globalen Märkten eine explosionsartige Verteuerung erfahren. Schließlich folgen sie den Preisen der Ausgangsprodukte Erdöl und Erdgas, die sich zusehends verknappen. Den dritten Kostenfaktor bildet neben den Holz- und Chemie-Rohstoffen die Energie. Die Industrieabgabepreise sowohl für Strom als auch für Diesel stiegen in den letzten Jahren um mehr als ein Drittel (Basis 2007). Eine langfristige Entlastung ist kaum in Sicht. Das belastet nicht nur die Produktion, sondern schlägt auch auf die Transportpreise und Forderungen der Logistik- und Verladeunternehmen durch.
Fazit des VHI: Die Teuerungsraten für die Materialkosten der Holzwerkstoffindustrie sind weiterhin schmerzlich. Die Verknappung des Rohstoffes Holz bleibt besorgniserregend. Damit stehen die Unternehmen der Plattenindustrie weiterhin unter einem enormen Kostendruck.






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