VHK Herford: Branchenzweige entwickeln sich unterschiedlich

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Die Außenhandelszahlen der deutschen Möbelwirtschaft haben sich nach Angaben der Fachverbände der deutschen Küchen-, Polster- und Wohnmöbelindustrie (Herford) sehr unterschiedlich und mit starken Abweichungen entwickelt. Dies teilte Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann (Foto) bei Veröffentlichung der Außenhandelsstatistik für das 1. Quartal 2015 mit.
Eine positive Bilanz zog Dr. Heumann insbesondere für den Küchenmöbelsektor. Hier ist der Außenhandel (Exporte) im 1. Quartal um 6,4% gewachsen. Besonders gestiegen ist der Zuwachs des Außenhandels mit den Niederlanden (+12%). Ebenfalls im Plus liegt der Außenhandel mit Großbritannien, China und den USA. Stark angewachsen ist schließlich auch der Außenhandel mit der Schweiz (+11,9%). Dies führt der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie insbesondere auf die Verschiebungen der Währungsrelationen zwischen Schweizer Franken und Euro zurück. Deutlich rückläufig sind demgegenüber die Exporte nach Russland. Die Entwicklung mit -23,9% ist aber eine Folge der politischen Konstellationen in Folge der Ukrainekrise. Die Importe ihrerseits sind um 3,9% zurückgegangen. Mit diesem erneuten Rückgang spielen Küchenimporte laut Pressemitteilung faktisch keine Rolle mehr.
Anders als die Küchenbranche entwickelte sich die Polstermöbelindustrie weniger positiv. Zwar ist der Außenhandel mit Polstermöbeln ins Ausland auch mit 0,3% gewachsen, der Zuwachs der Importe liegt allerdings bei +8,2% deutlich höher. Auch die Betrachtung nach Zielregionen fällt sehr unterschiedlich aus. Im Plus lag der Außenhandel mit Polstermöbeln mit Frankreich, der Schweiz und Großbritannien. Negativ haben sich die Exporte hingegen in die Niederlande, nach Belgien und Japan entwickelt.
Im Wohn-, Ess- und Schlafzimmersektor ist der Trend zugunsten von Möbeln aus ausländischer Produktion weiter verstärkt worden. Exporte ins Ausland sind um -7% zurückgegangen, die Importe dagegen um +12,2% gewachsen. Besonders bedenklich ist nach Auffassung des Verbandes der Deutschen Wohnmöbelindustrie, dass Exporte gerade in besonders wichtige Märkte rückläufig sind. Von den Top-6-Exportmärkten liegen fünf im Minus – lediglich die Schweiz konnte in Folge der Verschiebung der Währungsrelationen einen Exportzuwachs um 4% verzeichnen. Bei den Importen konnte China mit 42,9% zwar den stärksten (relativen) Zuwachs verzeichnen; nach absolutem Volumen sind allerdings weiterhin die Importe als Polen dominieren. Diese machen nach Angaben des VdDW nunmehr ein Drittel der gesamten Importe im Wohn-, Ess- und Schlafzimmersektor nach Deutschland aus.
Die Außenhandelszahlen der Verbände sind nicht identisch mit den ausgewiesenen Exporten gemäß der amtlichen Statistik des Statistischen Bundesamtes. Die Verbandszahlen gehen auf Daten der Zollbehörden zurück. Zudem werden in der Außenhandelsstatistik von VdDK, VdDP und VdDW auch reine Handelsumsätze erfasst.






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