VHK Herford: Fairplay zwischen Handel und Industrie angemahnt






Im Rahmen eines Meinungs- und Gedankenaustausch haben sich unlängst Dr. Lucas Heumann, Geschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen (Herford), und Dr. Andreas Gayk, Leiter Vertriebspolitik beim Markenverband e.V., getroffen. Zentrale Themen waren dabei das Vertriebskartellrecht, die Sensibilität der Kartellbehörden hinsichtlich der Einkaufsmacht des Handels und faire Wettbewerbsbedingungen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
„Der Konzentrationsgrad des Groß- und Einzelhandels hat inzwischen auch in Deutschland einen nie dagewesenen Umfang erreicht", sagt Gayk. Der Nachfragemacht des Handels stünden mehrheitlich mittelständisch geprägte Familienunternehmen gegenüber, deren Aussicht auf ausgewogene Wettbewerbsbedingungen bei der Distribution ihrer Erzeugnisse immer geringer werde.
Sicher sei der Standort Deutschland auch von BMW, RWE oder BASF geprägt – also von international aktiven Konzernen, die keines Schutzes vor dem Handel bedürfen. Doch, so Gayk, habe der Handel inzwischen strukturell gleichgezogen: Beispielsweise teilten sich vier Unternehmen 70 Prozent des Kraftstoffhandels, vier andere Unternehmen fast 90 Prozent des Lebensmitteleinzelhandels. Im Möbelhandel würden die Zeichen klar in eine vergleichbare Richtung weisen.
Diese Strukturen führten zu einer Zunahme der Markt- und Nachfragemacht des Handels gegenüber der Industrie. Hier seien die Möbelhersteller noch schlechter gestellt als die Lebensmittelindustrie. Hierbei steht die Frage der sachlichen Rechtfertigung von Nachlässen, Sonderkonditionen und Rabatten im Fokus.






Zurück