Wemhöner: 100-jähriges Firmenjubiläum gefeiert
Wemhöner: 100-jähriges Firmenjubiläum gefeiert

Mit 1.800 Gäste aus aller Welt feierte im Mai 2025 die Wemhöner Surface Technologies GmbH & Co. KG (Herford), Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Veredlung von Werkstoffen für die Holz- und Möbelindustrie, sein 100-jähriges Firmenjubiläum.
Die Kunden, Mitarbeiter und Würdenträger gratulierten Heinrich ‚Heiner‘ Wemhöner und seiner Familie zu der außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte seines durchgängig inhabergeführten Hauses in jetzt dritter Generation.
Der seit langem global agierende Hidden Champion aus Ostwestfalen begann 1925 als kleine Schlosserei. Am 1. Mai des Jahres gründete Großvater Heinrich Wemhöner sein Ein-Mann-Unternehmen, beschlug Pferde und führte als Dienstleister Reparaturen aus.
Aufschwung dank Möbelindustrie
Als Tüftler entwickelte er eigene Maschinen. Mit Durchsetzung der maschinellen Produktion in den stark wachsenden Handwerksbetrieben der entstehenden Möbelindustrie Ostwestfalen-Lippes wurde dann ab den 1930er Jahren die Dreischeiben-Tellerschleifmaschine zum Verkaufsschlager – und stellte die Weichen für die strategische Ausrichtung der Wemhöner-Fertigung.
Im zerstörten Deutschland ist nach dem 2. Weltkrieg „Reparaturzeit“ – auch für den Gründer, der sich auf seine Wurzeln besinnt. 1951 tritt der älteste Sohn Heinrich ins Unternehmen ein. Dieser gründet bald darauf seine eigene Firma, die die erste pneumatische Presse für die Serienfertigung präsentiert.
Vater und Sohn erkennen den Trend zur Serienmöbelfertigung und der Spanplatte als Trägermaterial, der Wiederaufbau Deutschlands und das Wirtschaftswunder tragen zum Aufschwung bei. Mit der Patentanmeldung 1960 für KTP und der Premiere einer vollverketteten Maschinenstraße 1964 sind die Grundlagen für die spätere Marktführerschaft gelegt. Wichtig dabei auch: der Russland-Deal 1970, bei dem Maschinen für 50 neue Möbelwerke beauftragt werden – was 100 Mio. DM Exportumsatz bringt.
Generation 3 übernimmt in den 1980er Jahren mit dem 1950 geborenen Enkel Heinrich Wemhöner unternehmerische Verantwortung. In dieser Zeit wird auch die erste Presse für den asiatischen Markt gefertigt. Inzwischen liegt der Exportanteil bei 90%, was ab 2005 den Aufbau einer eigenen chinesischen Produktion in Changzhou rechtfertigt. Kurz darauf übernimmt Heiner die Gesamtverantwortung für den Familienbetrieb mit inzwischen über 90 Mio. Euro Umsatz.
Es ist dessen Verdienst und dem Engagement der heute 500 Mitarbeiter geschuldet, dass die Finanzkrise 2008 zwar unter Schmerzen, aber mit Bravour bewältigt wurde, 2018 ein weiteres Werk in China ans Netz ging und der Gesamtumsatz jetzt bei etwa 200 Mio. Euro liegt.
