Westag & Getalit AG: Umsätze leicht im Plus – Ergebnisse leicht rückläufig

Photo: Westag & Getalit AG






Die Westag & Getalit AG (Rheda-Wiedenbrück) konnte ihre Umsatzerlöse im zurückliegenden Geschäftsjahr um 1,0 % auf 225,4 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 223,1 Mio. Euro), vermeldet der Hersteller von Holzwerkstoff- und Kunststofferzeugnissen. Während die Umsatzerlöse im Inland nahezu konstant zum Vorjahr blieben, konnten die Exportumsätze „trotz der teilweise sehr schwierigen Situation in den Zielmärkten deutlich gesteigert werden“. Sie erhöhten sich nach Unternehmensangaben im abgelaufenen Geschäftsjahr um 5,2 % auf 47,1 Mio. Euro (Vorjahr: 44,7 Mio.). Damit einhergehend sei auch die Exportquote für 2015 von 20,1 % auf 20,9 % gestiegen.
Die Umsatzerlöse der Sparte Oberflächen/Elemente entwickelten sich gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. So wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse von 98,1 Mio. Euro erzielt. Dies entsprach einem Zuwachs von 0,1 % gegenüber dem Vorjahreswert von 98,0 Mio. Euro. Die Exporterlöse verringerten sich trotz eines deutlichen Rückgangs der Verkäufe nach Russland insgesamt nur leicht um 1,5 % auf 26,6 Mio. Euro (Vorjahr: 27,0 Mio. Euro). Entsprechend reduzierte sich die Exportquote der Sparte auf 27,1 % (Vorjahr: 27,6 %).

Die Umsatzentwicklung der Sparte Türen/Zargen stellte sich insgesamt positiver dar. Hier konnte Westag & Getalit laut Pressemitteilung von der erneut anziehenden Nachfrage im Wohnungsbau profitieren und einen Zuwachs der Umsatzerlöse um 2,1 % auf 120,7 Mio. Euro verzeichnen (Vorjahr: 118,2 Mio. Euro). Das Exportgeschäft der Sparte konnte dabei deutlich ausgebaut werden. So wurden die Auslandsumsätze um 15,8 % auf 20,5 Mio. Euro gesteigert (Vorjahr: 17,7 Mio. Euro). Dies führte zu einer Erhöhung der Exportquote von 15,0 % auf 17,0 %.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 8,2 Mio. Euro und lag damit um 7,4% unter dem Vorjahreswert von 8,9 Mio. Euro. Der Ergebnisrückgang resultiert im Wesentlichen aus über den Erwartungen liegenden notwendigen Abwertungen auf Vorratsbestände und verstärkten Vertriebsaktivitäten in ausländischen Märkten. Entsprechend zum Vorsteuerergebnis entwickelte sich auch der Jahresüberschuss und erreichte einen Wert von 5,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,4 Mio. Euro). Damit belief sich das Ergebnis je Aktie in 2015 auf 1,13 Euro (Vorjahr: 1,21 Euro) je Vorzugsaktie und auf 1,07 Euro (Vorjahr: 1,15 Euro) je Stammaktie.

In der Aufsichtsratssitzung am Dienstag, 29.03., wurden der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 festgestellt und die bereits veröffentlichten vorläufigen Zahlen bestätigt. In Anbetracht des zum Vorjahr rückläufigen Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Westag & Getalit AG der Hauptversammlung am 23.08.2016 eine Dividende von 0,80 Euro je Vorzugsaktie und 0,74 Euro je Stammaktie vorschlagen. Damit bieten die Aktien der Westag & Getalit AG trotz der im Vergleich zum Vorjahr notwendigen Dividendenreduzierung weiterhin eine attraktive Rendite von etwa 4 %.

Mehr Mitarbeiter, weniger Investitionen


Zum 31.12.2015 beschäftigte die Westag & Getalit AG insgesamt 1.304 (31.12.2014: 1.301) Mitarbeiter, davon waren 63 Auszubildende. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Mitarbeiter um 0,2 %. Die Ausbildungsquote blieb nahezu konstant bei 4,8 %.

Die Investitionen beliefen sich in 2015 auf 12,3 Mio. Euro (Vorjahr: 15,9 Mio. Euro). Neben der Erweiterung der Hallenflächen im Werk Rheda-Wiedenbrück ist in der Summe für die Sparte Türen/Zargen eine im Jahr 2015 begonnene Investition in eine neue Zargenlinie enthalten. Die Fertigstellung dieser Anlage erfolgt bis Mitte 2016, so dass für die zweite Jahreshälfte 2016 höhere Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen. Zudem wurde im Rahmen des Ausbaus der Arbeitsflächenkonfektionierung der Sparte Oberflächen/Elemente am Standort Wadersloh eine neue Bearbeitungsanlage installiert. Damit stellt sich die Westag & Getalit AG nach eigenen Angaben „auf die aktuellen und zukünftigen Marktanforderungen ein“ und halte „mit ihrer kontinuierlichen Investitionstätigkeit die technische Ausstattung der beiden Standorte weiterhin auf einem hohen Niveau“.

Erwartungen: verhalten positiv


In Anbetracht der aktuell in den internationalen Märkten bestehenden Verunsicherung bleibe ein Ausblick weiterhin schwierig. Die allgemein vorherrschende Unsicherheit könne sich schnell auch in den für die Gesellschaft relevanten Absatzmärkten auswirken. Für das Management überwiegt jedoch zurzeit die positive Erwartung an die wirtschaftliche Entwicklung im Bauhauptgewerbe, von der das Unternehmen im Bereich des Hochbaus profitieren kann. Die relevanten Exportmärkte werden sich nach Einschätzung des Vorstands ebenfalls grundsätzlich positiv entwickeln. Diese Erwartung wird unterstützt durch die verstärkten Vertriebsaktivitäten im Auslandsgeschäft und das auf die jeweiligen Märkte zugeschnittene Produktportfolio.

Besonders schwierig gestaltet sich allerdings angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen eine Prognose für den wichtigen russischen Absatzmarkt. Aufgrund der erwarteten Impulse aus der Baukonjunktur sowie verschiedener Maßnahmen, die im Vertriebsbereich der Sparte Oberflächen/Elemente eingeleitet wurden, geht die Westag & Getalit AG von zukünftig steigenden Umsatzerlösen aus. Dabei strebt der Vorstand auf der Basis von gleichbleibenden konjunkturellen Rahmenbedingungen und einer nahezu konstanten Material- und Personalaufwandsquote auch eine Trendwende beim Ertrag an. Vor diesem Hintergrund erwartet die Gesellschaft für 2016 eine leichte Steigerung im Umsatz und Ergebnis.






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