Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie: „Wir verlieren unsere Wettbewerbsfähigkeit“




Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.:„Wir verlieren unsere Wettbewerbsfähigkeit“














Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie. Photo: VHI



Die Holzwerkstoffindustrie unterstützt die Antwerpener Erklärung für einen europäischen „Industrial Deal“.


„Wir brauchen einen Industrial Deal. Um Arbeitskräfte und Wirtschaftskraft in Deutschland, in Europa, halten zu können. Und um den Green Deal verwirklichen zu können. Die deutsche Holzwerkstoffindustrie ist wie viele andere energieintensive Industriezweige von zunehmend nicht mehr wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen und steigenden regulatorischen Belastungen herausgefordert und dies zeitgleich zu einem massiven Konjunktureinbruch. Große Herausforderungen bestehen für die Unternehmen insbesondere in der Rohstoffversorgung, nicht wettbewerbsfähigen Energiepreisen und zu hohen bürokratischen Anforderungen, die keinen (auch keinen ökologischen) Mehrwert bieten. Die Antwerpener Erklärung fordert daher zu recht eine europäische Industriestrategie und zeigt den Handlungsbedarf auf.“, erklärt Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (Berlin), anlässlich der Unterzeichnung der Antwerpener Erklärung für einen europäischen „Industrial Deal“.


Mitte Februar wurde im Rahmen eines Europäischen Industriegipfels in Antwerpen von über 70 Unternehmen aus rund 20 energieintensiven Branchen eine Erklärung für einen „Industrial Deal“ verabschiedet. Darin werden die Regierungen der Mitgliedstaaten der EU, die EU-Kommission und das Europäische Parlament aufgefordert, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Europa zu stärken.


Die Erklärung beinhaltet 10 Maßnahmen, unter anderem die Sicherung der Rohstoffversorgung, Gewährleistung global wettbewerbsfähiger Energiepreise sowie den Abbau widersprüchlicher Regulierungen und überbordender Dokumentationspflichten. Für die Umsetzung des europäischen „Industrial Deals“ soll ein dafür verantwortlicher Vizepräsident der Europäischen Kommission eingesetzt werden, fordern die Unterzeichnenden.


„Eine wettbewerbsfähige europäische Industrie ist die Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des EU Green Deal in Europa. Die Holzwerkstoffindustrie trägt mir ihren kreislauffähigen Produkten zur Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft bei. Es gilt die großen Linien zusammenzudenken und nicht gegeneinander. Nur wenn eine leistungsfähige Wirtschaft erhalten wird, die die Ziele des Green Deals bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfungsketten umsetzt, kann die Transformation erreicht werden. Es müssen jetzt die Wirtschaftskraft und Leistungsfähigkeit der Industriezweige im derzeit schwierigen Fahrwasser, wie auch die Holzwerkstoffindustrie, erhalten werden, damit die Kompetenz und Arbeitsplätze nicht dauerhaft wegfallen und so die klimagerechte und grüne Transformation nicht gefährdet wird. Die Antwerpener Erklärung für einen „Industrial Deal“ ist der dringend notwendige Weckruf, es nicht so weit kommen zu lassen.“, so Anemon Strohmeyer.




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