Ziegler Group: Investorenprozess läuft an




Ziegler Group: Investorenprozess läuft an
















Im Insolvenzverfahren über den Holzverarbeiter Ziegler-Gruppe (Plößberg) hat der vorläufige Insolvenzverwalter, Volker Böhm von Schultze & Braun, für die Unternehmen der Ziegler Group die Suche nach Investoren eingeleitet.


Wie Böhm mitteilt, nutzt er dazu einen „strukturierten Investorenprozess“. Dabei werden mögliche nationale und internationale Käufer identifiziert und gezielt angesprochen. Es folgt ein mehrstufiges Verfahren, in dem die besten Zukunftspartner für die betroffenen Gesellschaften ausgewählt werden, wobei auch solche Kaufinteressenten berücksichtigt werden, die sich aus eigener Initiative melden.


„Seit Beginn der vorläufigen Insolvenzverwaltung haben sich bereits einige Interessenten für eine ganze Reihe von Ziegler-Gesellschaften bei uns gemeldet“, berichtet Volker Böhm. „Dies ist ein wichtiges Indiz für den weiteren Investorenprozess, zeigt es doch das grundsätzliche Interesse, das im Markt besteht.“ Böhms Ziel ist es, für möglichst viele der Ziegler-Gesellschaften Investorenlösungen zu entwickeln, um die Betriebe und möglichst viele der jeweiligen Arbeitsplätze zu erhalten. Parallel zur Ansprache neuer Investoren werden die Gespräche mit bestehenden Interessenten fortgesetzt. Das Insolvenzverfahren ermöglicht es potenziellen Investoren, Teile der Ziegler Gruppe „lastenfrei“, d.h. ohne Übernahme von Verbindlichkeiten, zu übernehmen.


Für die Begleitung des Investorenprozesses hat Böhm in Abstimmung mit den Gläubigern das renommierte internationale Beratungsunternehmen PWC als sog. „M&A-Berater“ beauftragt. PWC hat bereits die Arbeit aufgenommen und wird kurzfristig mit der Marktansprache beginnen. „Die Unternehmen der Ziegler Gruppe benötigen einen Investor, damit sie als wettbewerbsfähige und erfolgreiche Anbieter langfristig im Markt bestehen können“, erläuterte Böhm. „Ich bin überzeugt, dass einige Unternehmen mit dem richtigen Investor gute Zukunftschancen haben.“


Um den Einstieg für Investoren zu erleichtern, hat der vorläufige Insolvenzverwalter bereits damit begonnen, die komplexen Konzernstrukturen der Ziegler-Gruppe zu entflechten. Dies geschieht parallel zur laufenden Prüfung der wirtschaftlichen Situation jedes einzelnen Gruppen-Unternehmens. „Ein Gesamtverkauf der Gruppe ist denkbar“, ergänzte Böhm. „Allerdings gibt es in der Gruppe eine Reihe verschiedener Geschäftsbereiche, bei denen wir davon ausgehen , dass sie für unterschiedliche Investoren von Interesse sind.“ Es sei durchaus möglich, dass deshalb mehrere Investoren zum Zuge kommen. Das wolle er gemeinsam mit seinem Team vorbereiten. Böhm weiter: „Es kommt am Ende darauf an, dass wir für jedes Unternehmen das bestmögliche Ergebnis für Gläubiger, Arbeitgeber und Region erzielen. Bis zu einem möglichen Verkauf versuchen wir, die Geschäftsbetriebe möglichst uneingeschränkt aufrechtzuerhalten.“ Sofern die Voraussetzungen vorliegen, setzt Böhm bei den insolventen Ziegler-Unternehmen die nötigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Geschäftsbetriebe um. Diese Maßnahmen erfolgen parallel zum laufenden Verkaufsprozess und sind eine wichtige Voraussetzung für die angestrebten Investorenlösungen.


Die Ziegler Holding-Gesellschaft hatte Mitte November 2024 Insolvenz angemeldet. Neben dem Kerngeschäft, der Holzbearbeitung und -verarbeitung für die Bauindustrie, ist die Ziegler-Gruppe mittlerweile u.a. in der Logistik, der Pelletproduktion, der Forstwirtschaft, im Haus- und Modulbau sowie in angrenzenden Gewerken wie der Haustechnik tätig. Ende November haben die „Ziegler Naturenergie GmbH“, die „Holzzentrum Ziegler GmbH“, die „Eisen Knorr GmbH“ und die „Ziegler Holztechnik GmbH“ Insolvenzantrag gestellt. Die „Holzzentrum Ziegler GmbH“ fertigt in Plößberg Holzprodukte für Bau und Innenausbau, etwa Terrassendielen, Profilbretter, Bodendielen, Kanthölzer und Hobelware. Die Ziegler Holztechnik GmbH fertigt im thüringischen Hermsdorf Schicht- und Sperrholzprodukte.


Anfang Dezember haben dann fünf weitere Ziegler-Gesellschaften Insolvenzantrag gestellt: Die Logistiktöchter „Ziegler Logistik GmbH“ und „Ziegler Global Logistics GmbH“ sowie die Hausbau-Konzerngesellschaft „Engelhardt + Geißbauer GmbH“ und die dazugehörige nicht-operative „E+G Besitzgesellschaft mbH“. Außerdem hat die Ziegler-Kunststoffverpackungstochter „ZG Distributionsgesellschaft mbH Insolvenz angemeldet.




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